Die unlegierte galvanische Verzinkung ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Verfahren für den Schutz von Stahlteilen vor Korrosion durch die Einwirkung von Regen, Kondenswasser und Luftfeuchtigkeit. Die Schutzwirkung beruht dabei auf zwei Komponenten: zum einen ist die metallische Zinkoberfläche eine trennende Barriere, die den direkten Angriff auf den Stahl verhindert und zum anderen wirkt sie elektrochemisch als Opferanode, wenn bei mechanischen Verletzungen der Oberfläche der Stahl freigelegt wurde. Eine Steigerung der Korrosionsschutzwirkung von Zink glauben manche Fachleute durch die Legierung von Zink mit Kobalt, Eisen und vor allem Nickel erreichen zu können und sehen sich dabei durch die verbesserte Standzeit legierter Zinkschichten unter den realitätsfernen Bedingungen von Norm-Korrosionstests bestätigt. Ein fataler Irrtum, denn durch dieses „Test-Doping“ wird die Wirkung als Opferanode deutlich geschwächt.

 


Unlegierte Verzinkung 2022

Ein handgeschmiedeter Jugendstil-Blumenständer ist eine schwierige Aufgabe für jede Korrosionsschutz-Technologie. Als Joachim Ramisch dieses wahrscheinlich gut 100 Jahre alte Prachtstück auf einem Flohmarkt entdeckt hat, da war es mehrfarbig lackiert und Rost blühte aus den vielen Spalten und Fugen, es war ein jämmerlicher Anblick. Sofort erwachte der unternehmerische Ehrgeiz: das war ein exemplarischer Fall für eine galvanische Verzinkung, hier ließe sich anschaulich zeigen, wie hochwertige Handwerksarbeit aus der „guten, alten Zeit“ mit exzellenter Verzinkungstechnologie für die Zukunft gerettet werden kann. Schnell waren sich der Verkäufer und der Lohngalvanik-Unternehmer aus Nördlingen einig und kurze Zeit später präsentierte sich das schöne Stück im neuen Maßanzug aus hochreinem, unlegiertem Zink. Nach über 5 Jahren ganzjährig im Freien wurde eine erste gründliche Untersuchung durchgeführt und das Ergebnis war eindeutig: Unlegierte Verzinkung – Alles gut!